Australien-Reise vom 12.05. bis 19.06.2010

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Sonntag, 16. Mai 2010

Blue Mountains (15.05.2010)

Gestern Abend haben wir beschlossen, heute mit dem Zug in die Blue Mountains zu fahren. Die Blue Mountains heißen so, weil die Ausdünstungen der Eukalyptusbäume, aus denen der Pflanzenwuchs zum Großteil besteht, die Luft leicht bläulich erscheinen lassen. Da ich auf dem Flug nach Sydney relativ viel geschlafen habe, hält sich der Jetlag in Grenzen und wir haben uns gleich morgens nach dem Frühstück auf den Weg zur Sydney Central Station gemacht. Von dort fährt der Zug in die Blue Mountains ab. Was leider nirgends steht und auch keiner der Eisenbahner, die wir nach dem richtigen Zug gefragt haben, gesagt hat, ist die kleine aber nicht unwichtige Tatsache, dass wir in Strathfield in einen Expressbus nach Blacktown umsteigen müssen, da in dem Bereich Streckenarbeiten durchgeführt werden. Aber Sandrine ist ja inzwischen mit der australischen Mentalität vertraut und hat die gut versteckte Haltestelle, an der der Bus abfährt, schnell gefunden. Der Bus fährt dann auf dem Highway ohne Halt zum Bahnhof Blacktown. Auf dem Highway, das ist so etwas wie eine deutsche Autobahn, fällt uns ein abgetrennter Streifen neben der Fahrbahn auf und wir wundern uns über Schilder, die vor Radfahrern warnen. Tatsächlich ist der Highway mit einer Extraspur für Radfahrer versehen, die an den Ein- und Ausfahrten jeweils die Autofahrbahn kreuzen müssen. Wer kommt auf solche Ideen??? In Deutschland wäre so etwas undenkbar, hier funktioniert es. Kurz vor Blacktown gibt es dann noch eine Schrecksekunde, als an einer der Busscheiben eine handtellergroße Spinne hoch klettert - Gott sei Dank außen. Eine Mitfahrerin reagiert schnell und schließt das bis dahin geöffnete Klappfenster. Die Spinne muss draußen bleiben und fällt dann irgendwann vom Bus.
In Blacktown steigen wir in einen Intercity, der in Komfort und Fahrgeschwindigkeit eher mit einer deutschen Regionalbahn zu vergleichen ist. Die Fahrt selbst ist aber eine der schönsten Bahnfahrten, die ich je gemacht habe. Es geht ständig bergauf, man kann in den Kurven den vorderen Zugteil sehen und die Gegend ist einfach einmalig schön. Unterwegs halten wir an Bahnhöfen, die unglaublich winzig, aber sehr liebevoll erhalten sind und die Luft ist, wenn man mal weiter ins Land schauen kann, tatsächlich bläulich gefärbt. Am Ziel unserer Fahrt, in Katoomba, haben wir dann von Sydney über 1000 Höhenmeter bewältigt. In Katoomba bringt uns ein Bus direkt zu einem Aussichtspunkt und wir können uns - nach Zahlung einer kleinen Gebühr - mit einem Didgeridoo-spielenden Aborigine fotografieren (schwer zu sagen, wer der Aborigine ist ... ;-)).
   
 

Vom Aussichtspunkt kann man die Three Sisters sehen, drei gewaltige Felsformationen, die etwas isoliert vom Rest des Felsenrandes einzeln stehen.

Three Sisters

Das ganze Tal dort ist sehr beeindruckend, die Fotos geben das nur annähernd wieder und wie uns der Busfahrer später erzählt, sind die gegenüberliegenden Felswände ca.120 km entfernt. Wir haben das Glück, dass heute ein klarer, sonniger Tag ist. Die Fernsicht ist einfach einmalig schön, die Temperaturen so um die 20°C übrigens auch. Auf einer dreistündigen Wandertour erwandern wir uns die Blue Mountains wirklich und an jedem Aussichtspunkt gibt es neue Eindrücke.

Mutprobe

Sandrine setzt sich todesmutig auf einen Felsen, von dem es sicher einige Sekunden freier Fall bis zum Boden sind. Ich selbst kämpfe da zu sehr mit Höhenangst, um ihr das nach zu machen. Leider ist zum Ende des Herbstes die Gegend relativ trocken, so dass die eigentlich vorhandenen Wasserfälle nur ein müdes Rinnsal sind, aber auch so ist es atemberaubend schön. Sandrine erzählt mir, dass eine Freundin im letzten Jahr auch hier war und sogar eine Führung mitgemacht hat, aber zu der Zeit wegen starken Nebels von der Landschaft fast nichts mitbekommen hat - Glück gehabt :-).
Nach der Rückkehr nach Katoomba und einem kurzen Imbiss fahren wir mit dem Zug zurück nach Sydney, natürlich wieder mit Umsteigen, und kommen nach einem kurzen Einkauf müde, aber mit einmaligen Fotos und Eindrücken, wieder im Hostel an. Beim Blog schreiben fallen mir dann leider ständig die Augen zu und meine gekaufte Internetzeit verrinnt, ohne dass ich den Post fertigstellen kann. Deshalb gibt es ihn erst später ;-). Wahrscheinlich bin ich dieses geballte Einatmen von frischer eukalyptushaltiger Luft als Büromensch nicht mehr gewohnt.

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