Ruhig sind die Überfahrten zur Insel und zurück, wunderschön sind Lake McKenzie, Regenwald, Strand und Wetter, beeindruckend die Vegetation dort und die Einzigartigkeit dieses Ökosystems, holperig ist die Fahrt mit dem 4WD-Bus über die Sandpisten.
Das ist in Kurzform eine Beschreibung unserer Fraser Island-Tour. Unser Tag beginnt um 5:00 Uhr morgens .... eigentlich existiert diese Uhrzeit in meinem Leben überhaupt nicht. Aber um 6:15 Uhr müssen wir an der Straße vor dem Hostel stehen, damit uns der Bus, der uns zur Fähre bringen soll, auch mitnimmt. Ein offensichtlich auch noch etwas müder Fahrer bringt uns zusammen mit einer weiteren Teilnehmerin - wie sich später herausstellt ebenfalls eine Deutsche aus Frankfurt - zur Fähre. Das allein ist schon eine Fahrt von gut 20 Minuten, die allerdings von einem herrlichen Sonnenaufgang begleitet wird. Der Tag verspricht gut zu werden. Wir tauschen unsere Einzahlungsquittung gegen Fährtickets und fahren mit zahlreichen Australiern, die in den Inselresorts oder als Ranger dort arbeiten, hinüber zu Fraser Island, eine Überfahrt von ca. 45 Minuten Dauer. Dort angekommen, werden wir von unserem Tourguide Brad in Empfang genommen und zunächst zum Kingfisher Bay Resort geführt, wo die eigentliche Tour beginnen soll. Da noch 30 Minuten Zeit bis zur Abfahrt sind, bestellen wir uns in einem Cafe einen Kaffee und ein Croissant. Noch nie hat das Zubereiten eines Kaffees so lange gedauert wie hier. Der Kaffee kommt, und wir können gerade noch den ersten Schluck nehmen, als die Tour auch schon losgeht.
Brad fährt an diesem Tag auch unseren Bus und und hat stets kleine Geschichten parat, die er, während er den Bus über die holperigen und äußerst schmalen Sandpisten steuert, erzählt. Der Bus fährt los und sofort wird klar, dass es eine echt abenteuerliche Fahrt werden wird. Es hat schon seinen Grund, dass man sich im Bus, der die Größe eines normalen Reisebusses hat, anschnallen muss. Oftmals sind zwischen Bus und Bäumen nur wenige Zentimeter Luft, während wir mit bis zu 50km/h in stetigem Auf und Ab durch den Regenwald schaukeln. Nach ca. 30 Minuten Fahrt kommen wir am ersten Zwischenstopp, dem Lake McKenzie an, der heute wegen Bauarbeiten im Picknickbereich nur von geführten Touren angefahren werden darf. Glasklares Wasser, keine gefährlichen Viecher drin .... was will man mehr, also rein ins Wasser.
Baden im Lake McKenzie |
Glasklares Wasser |
Nach einem kurzen Imbiss und Kaffee oder Tee geht es weiter zur Central Station, einer ehemaligen Siedlung der Waldarbeiter. Nach einer kurzen Führung entlang eines Creeks, der von einem riesigen Süßwasserreservoir unter der Insel gespeist wird, fahren wir zum Eurong Beach Resort, wo es Lunch, also Mittagessen gibt.
Unser 4WD-Tourbus von MAN |
Das Wrack der Maheno |
Letzter Programmpunkt ist der Halt am Eli Creek, einem Süßwasserbach, der ebenfalls ins Meer mündet. Man kann ihn etwa 150m hinaufwaten, Wassertiefe ist max. 70cm.
Eli Creek |
Waten im Eli Creek |
Nach einer weiteren schaukelnden Fahrt über die Sandpisten der Insel erreichen wir wieder den Ausgangspunkt der Tour, bevor um 17:00 Uhr die letzte Fähre zurück zum Festland und in den Sonnenuntergang fährt.
Rückfahrt zum Festland im Sonnenuntergang |
Etwas sonderbar verläuft dann die Rückfahrt zum Hostel. Da der Busfahrer der Meinung ist, Licht im Bus stört nur, sitzen wir die ganz Zeit im absolut dunkeln.
Ein aufregender Tag mit vielen tollen Eindrücken, bestem Wetter und einem guten Tourguide geht zu Ende.
Etwas schlechte Stimmung macht sich dann abends nach dem Barbecue breit, als wir unser nächstes Hostel buchen wollen und sehen, dass das nächste einigermaßen in Frage kommende ca. 400km entfernt ist. Außerdem hat die Rezeption schon geschlossen, so dass wir darauf hoffen müssen, dass morgen noch etwas frei ist.
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