Hartmut in Oz .... :-))

Australien-Reise vom 12.05. bis 19.06.2010

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Sonntag, 20. Juni 2010

Wieder zurück in Wolfsburg (19.06.2010)

Der Flug mit Qantas von Singapur nach Frankfurt ist lang und unbequem. Die Boeing 747 hat ihre beste Zeit schon eine Weile hinter sich, denn dieser Flugzeugtyp fliegt, mit kleinen Änderungen, inzwischen seit mehr als 40 Jahren. Immerhin ist diesmal der Fußraum unter dem Sitz vor mir frei und ich kann die Füße etwas ausstrecken, dafür scheinen wirklich fast alle Plätze belegt zu sein, entsprechend ist das Klima im Flugzeug - heiß, stickig und sauerstoffarm. Nach einem kleinen Mitternachtssnack wird die Kabinenbeleuchtung abgeschaltet, jetzt ist nur noch die Notbeleuchtung an und einige der Entertainment-Bildschirme von Passagieren, die nicht schlafen können. Das Entertainment-Programm ist ziemlich abwechslungsreich und interessant. Es gibt zahlreiche Kurzberichte über lohnenswerte Ziele, die man in Australien besuchen kann. Beim Anschauen stelle ich fest, daß ich trotz der vielen Kilometer und fast 6 Wochen Aufenthalt in Australien bisher nur einen winzig kleinen Teil des Landes gesehen habe. Am liebsten würde ich in Frankfurt gleich den nächsten Flieger nehmen und wieder zurückfliegen, aber ich freue mich auch darauf, von Elisa und Kevin am Flughafen abgeholt zu werden und auch Kora wieder zu sehen. Irgendwann fallen mir auch die Augen zu und es gelingt mir, ein paar Stunden zu schlafen, vielleicht war ich auch wegen der schlechten Luft im Flieger nur ohnmächtig ;-). Am frühen Morgen gibt es noch Frühstück, bevor der Landeanflug auf Frankfurt beginnt. Während des Sinkfluges springt plötzlich eine Frau zwei Reihen weiter hinten auf, weil ihr eine dunkle Flüssigkeit auf den Kopf tropft, auch der Passagier neben ihr hat bereits einige Flecken auf seinem weißen Pullover. Eine Stewardess wischt die Flüssigkeit, die aussieht wie Hydraulikflüssigkeit mit einem Kissen weg, die Tropfen bilden sich aber gleich wieder neu. Die Passagierin darf sich auf einen anderen Platz setzen, später tropft es auch weiter vorn. Das ganze scheint aber auf den Landeanflug keine Auswirkungen zu haben, denn ohne weitere Probleme landen wir pünktlich in Frankfurt. Mein Rucksack ist einer der ersten, die auf dem Gepäckband zu sehen sind und ich kann schnell und ohne irgendwelche Kontrollen durch den Ausgang gehen. Draußen in der Halle empfangen mich Elisa und Kevin mit einem tollen bedruckten Poloshirt :-). Weil die beiden heute Nacht nicht geschlafen haben, um pünktlich um 6:00 Uhr morgens in Frankfurt am Flughafen zu sein, fahre ich zurück nach Wolfsburg und kann mich so gleich wieder an den Rechtsverkehr und den ganz normalen Wahnsinn auf Deutschlands Straßen gewöhnen ;-). Zuhause ist inzwischen auch unser Luftpostpaket angekommen, das wir in Cairns aufgegeben haben und das "decorated with stamps" auf den Weg zu uns geschickt wurde. Es ist zwar ein bisschen zerbeult, aber der Inhalt ist unversehrt.

Unser Paket aus Cairns, "decorated with stamps"

Wieder in Wolfsburg freue ich mich zwar, wieder zuhause zu sein, gleichzeitig falle ich aber erst mal in ein ganz tiefes Stimmungsloch, denn der schönste Urlaub meines Lebens liegt jetzt hinter mir. Ich habe absolut keine Lust, mit irgend jemandem zu sprechen und mich zurück zu melden, weil ich denke, dass mich das nur noch tiefer wieder in den Alltag zieht, ich brauche einfach noch ein bisschen Traum- oder Träumzeit. Es kommt mir so vor, als wäre ich erst vor ein paar Tagen in Sydney angekommen und ich kann gar nicht recht glauben, dass diese wunderschönen fünfeinhalb Wochen schon wieder vorbei sind. Ich hätte noch monatelang so weiterreisen können, in Australien gibt es noch so viel zu sehen, wozu die Zeit einfach nicht gereicht hat. Dennoch kann ich sagen, dass wir die Zeit so gut es geht genutzt haben und auch von den Tagen, die wir einfach nur am Strand verbracht haben, bereue ich keine einzige Minute. Ich könnte mir sogar vorstellen, dauerhaft dort zu leben, denn das Land ist wirklich wunderschön und hat so viele Facetten. Angefangen bei den großen Metropolen wie Sydney und Brisbane, Großstädte mit zahlreichen Wolkenkratzern, in denen das Multikulti-Leben pulsiert, weiter über die etwas kleineren wie Cairns oder Darwin, von denen wir nicht so viel gesehen haben, die aber Ausgangspunkt für Touren zu den schönsten Ausflugszielen sind und doch auch für sich allein eigentlich sehenswert sind, bis zu den relativ kleinen Orten, die selbst schon ein lohnenswertes Urlaubsziel sind, wie z.B. Port Douglas, Bellingen, oder Byron Bay. Ein Highlight war auch unsere Zugfahrt von Darwin nach Alice Springs, die total entspannend war und auf der wir den tollen Service sehr zu schätzen wussten. Eigentlich gab es in der ganzen Zeit nur zwei Kritikpunkte: die teilweise etwas unhygienischen Zustände in einigen Hostels, die aber nur auf die schlechte Erziehung der internationalen Gäste zurückzuführen sind, und das unzumutbare einlagige Toilettenpapier, durch das man ganz locker die Tageszeitung lesen kann ;-).
Am 24.06.2010 wird auch Sandrine wieder in Deutschland landen und obwohl wir uns fast 6 Wochen auf der Pelle gehockt haben und das erst ein paar Tage her ist, freue ich mich schon riesig darauf, sie am Flughafen abzuholen.

Samstag, 19. Juni 2010

Sydney Airport - Ende der Traumzeit (18.06.2010)

Nach einer kurzen Nacht steht heute wirklich schon die Abreise an. Gestern haben wir in einer Postfiliale noch ein Paket gekauft und einige unserer Sachen, die wir in den nächsten drei Monaten nicht vermissen werden, zum Verschicken verpackt. Dazu gehören z.B. unsere Trekkingstiefel, Handtücher, einer der Schlafsäcke, den wir während unserer gemeinsamen Reise überhaupt nicht gebraucht haben und einige andere unwichtige Dinge. Per Luftpost hätte das ganze satte $150 (ca. €100) gekostet, auf dem Seeweg sind es zwar immer noch $70 (ca. €47), aber immer noch besser als am Flughafen für Übergepäck zahlen zu müssen. Nachdem wir uns also von überflüssigem Ballast befreit haben, passen unsere restlichen Sachen einschließlich der Mitbringsel relativ problemlos in die Rucksäcke. Jetzt schnell nochmal duschen, dann heißt es auschecken aus dem Hostel, in dem ich meine ersten und jetzt auch meine vorläufig letzten Nächte in Australien verbracht habe.

Alles ist gepackt, ein letztes Mal die Mails checken und einen Blogeintrag posten

Unser Hyundai Getz, diesmal in rot und mit, zunächst wieder ungewohnter, Handschaltung

Unsere Sachen sind im Getz schnell verstaut und wir machen uns auf den Weg in das Café, in dem wir gestern schon so gut gefrühstückt haben. Wieder ist alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Als nächstes müssen wir jetzt erstmal Sandrines Sachen in ihrem neuen Hostel abladen. Sie wird nicht im Glebe-Point YHA, wo wir die letzten zwei Tage geschlafen haben, wohnen bleiben, sondern ihre letzten Tage dort lieber in einem Hostel mitten in Sydney verbringen, um nicht so viel hin und her fahren zu müssen. Das Glebe-Point YHA ist zwar gut und günstig, aber ohne Auto ist man immer auf den Bus angewiesen. Nachdem wir dann unser Paket zur Post gebracht haben, machen wir uns auf den Weg zum Bondi Beach. Wenn ich schon mal in Sydney bin, muss ich mir die coolen Surfertypen wenigstens mal kurz ansehen. Bis zum Einchecken auf dem Flughafen haben wir sowieso noch etwas Zeit. Die Fahrt verläuft wieder etwas improvisiert, wie fast immer in Sydney, aber nach kurzer Zeit fahren wir an der Strandpromenade entlang.

Bondi Beach

Die Gegend ist wirklich nett - niedrige, meist zweigeschossige Häuser, die auch in einem Seebad an der Nord- oder Ostseeküste stehen könnten. Nach ein paar Fotos machen wir uns gezwungenermaßen langsam auf den Weg zum Flughafen. Dazu müssen wir wieder mitten durch die City von Sydney, aber diesmal klappt es besser. Unterwegs fahren wir eine Tankstelle an, um unseren Mietwagen vollgetankt abzugeben. Während wir noch rollen, diskutieren wir darüber, auf welcher Seite des Autos wohl der Tank ist. Sandrine versucht, das ganze pragmatisch durch einen Blick aus dem Seitenfenster zu überprüfen, hat aber leider vergessen, dass das Seitenfenster geschlossen ist und knallt mit der Stirn voll dagegen. Nach dem Tanken stellen wir fest, dass wir die teuerste Tankstelle ganz Sydneys erwischt haben müssen, denn an allen Tankstellen, an denen wir später vorbeikommen, kostet der Liter Sprit locker $0,20 weniger. Pünktlich und ohne weitere Verletzungen oder Zwischenfälle erreichen wir den Kingsford Smith Interntional Airport und finden auch sofort die Rückgabestelle für den Mietwagen. Noch ein kurzer Fußmarsch und wir sind am Qantas-Online-Checkin. Glücklicherweise ist der Rucksack nur 19,9kg schwer, also kein Übergepäck, für das wir bezahlen müssten. Mein 15kg schweres Handgepäck findet gottseidank wenig Beachtung ;-). Jetzt ist warten angesagt und Sandrine will die Zeit nutzen, bei Korean Air ihr Zimmer zu reservieren. Sie hat eine Nacht Aufenthalt in Seoul und Korean Air spendiert deshalb eine Übernachtung in einem sehr guten Hotel. Leider hat das Korean Air-Büro sehr beschränkte Öffnungszeiten und schon geschlossen, also muss Sandrine ihre Reservierung morgen im City-Büro der Airline machen. Ein wenig Zeit für einen Blueberry Crunch bleibt noch und wir setzen uns an eines der großen Fenster des Flughafens und schauen den startenden und landenden Flugzeugen zu. Die Stimmung ist etwas gedrückt, denn der schönste Urlaub, den wir beide bisher hatten, ist jetzt fast zu Ende. Gegen 3 pm (ich habe mich schon an einige australienspezifische Dinge gewöhnt ;-)) gehe ich nach kurzem Abschied in den Abfertigungsbereich, bevor es noch tränenreich wird. Nach der Abfertigung durch die Grenzbeamten sehe ich dann zum ersten Mal den Airbus A380, in den ich nach einigen Fotos einsteige und meinen Platz C in Reihe 61 einnehme, eingerahmt von einer asiatischen Großfamilie, die sich über fünf Sitzreihen verteilt hat.

A380 "Nancy-Bird Walton"

A380, bereit zum Einsteigen

Im Flugzeug ist es recht kühl und ich hole bald meine Fleecejacke aus dem Rucksack. Nach dem Essen schicke ich zwei SMS aus dem Flugzeug ab, eine an Sandrine, die heute sicher auch etwas bedrückt im Hostel sitzt, und eine an Elisa, die sich bald auf den Weg nach Frankfurt machen muss, um mich vom dortigen Flughafen abzuholen. Gerade fliegen wir mit 890 km/h und in 12207m Höhe über der Flores Sea Singapur entgegen, in ca. 2 Stunden werden wir dort landen. Für mich heißt es dann zügig umsteigen, denn nach 50 Minuten Aufenthalt und dem erneuten Sicherheitsscheck startet mein Jumbo nach Frankfurt, deutlich enger und schlechter klimatisiert als der A380. Man merkt, dass zwischen beiden Flugzeugen ca. 40 Jahre Entwicklungsarbeit liegen.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Sydney (17.06.2010)

Heute wollen wir noch ein wenig shoppen, denn wir wollen einige Souvenirs für die Familie und für Freunde besorgen. Doch bevor es damit losgeht, finden wir ein tolles kleines Café und bekommen das beste Frühstück serviert, dass es in den letzten Wochen gegeben hat. Scrambled Eggs, Hash Brown, Baked Beans, Mushrooms, Pork Saussages, Toast und Orange Juice :-), Insider werden wissen was das alles ist, alle anderen können ja mal bei Google nachsehen ....  ;-). Das ist jedenfalls der richtige Start in den Tag. Danach geht es weiter zu einem Shopping Center etwas am Stadtrand von Sydney. In einer Tierhandlung finde ich sogar ein kleines Mitbringsel für Kora, eine schöne Hundeleine. Sandrine deckt sich mit günstigen Klamotten und ein paar Stiefeln ein, ich kaufe ein Shirt und ein Kleid für Elisa. Später fahren wir zurück nach Chinatown und kommen leider 3 Minuten zu spät, um Sandrines Konto bei Westpac aufzulösen, der Security-Mann lässt uns nicht mehr in die Bank. Den geplanten Besuch bei Korean Air für Sandrines Zimmerreservierung in Seoul verlegen wir deshalb gleich auf morgen. Dann machen wir letzte Besorgungen, essen leckeren Kuchen, trinken einen Blueberry Crunch, beides sponsored by Sandrine, und besuchen Sandrines ehemalige Vermieterin Mooky. Es ist wie Sandrine schon in ihrem Blog beschrieben hat: in der Wohnung ist es unglaublich eng, ständig kommen irgendwoher Leute oder gehen irgendwohin und es ist immer eine gewisse Grundlautstärke vorhanden. Aber der Empfang ist sehr herzlich und uns wird sofort ein Platz und etwas zu trinken angeboten. Nach ein paar Erinnerungsfotos machen wir uns dann auf den Rückweg zum Hostel, wo jetzt endgültig Packen angesagt ist. Sandrine hat sich heute einen größeren Tagesrucksack gekauft, außerdem wollen wir ein weiteres Paket nach Deutschland schicken, so dass wir keine großen Platz- oder Gewichtsprobleme haben. Nach dem Packen gehen wir ein letztes Mal in Australien zum Dinner, gleicher Ort wie gestern, anderes Gericht, nämlich Chicken Parmigiana, aber ebenso eine riesige Portion und sehr günstig und gut. Nach einigen Restpackarbeiten und dem Online-Checkin für meinen Rückflug wartet die letzte Nacht in Australien auf mich :-(.

Vom Ayers Rock zurück nach Sydney (16.06.2010)

Heute geht es zurück an den Ausgangspunkt unserer Reise durch Australien, nach Sydney. Um 13:25 Uhr startet unser Flieger zurück in die Zivilisation. Die Sachen müssen wieder etwas platzsparender für das Flugzeug gepackt werden und pünktlich um 10:00 Uhr checken wir aus dem Lost Camel aus. Gut, dass wir nicht darauf vertraut haben, dass es am Flughafen eine Tankstelle für den Mietwagen gibt, gibt es nämlich nicht und wenn wir nicht gestern schon getankt hätten, hätten wir heute den Weg zum Resort noch einmal zurück fahren müssen, denn in Yulara gibt es nur eine einzige Tankstelle. Also wieder mal alles richtig gemacht. Wir geben den Mietwagen wieder ab und checken ein. Erstaunlicherweise ist diesmal der Metalldetektor bei Sandrine unerbittlich und gibt erst nach dem dritten Versuch Ruhe, während er bei mir diesmal überhaupt nicht piept. Seltsam, das ist mir bisher erst einmal in Nürnberg passiert. Nach quälender Wartezeit landet unsere Boeing 737-800 und um 13:05 Uhr können wir endlich an Bord gehen.

Warten am winzigen Airport Yulara

Unsere Boeing 737-800 für den Rückweg nach Sydney

Unsere Plätze sind zwar in der gleichen Reihe, aber beide am Gang. Mit so vielen Passagieren hatten wir gar nicht gerechnet. Außer drei Plätzen der letzten Reihe ist der Flieger komplett besetzt. Wir nutzen die Chance und machen es uns nach dem Start auf den freien Plätzen gemütlich. Von oben sehen wir dann noch einmal Kata Tjuta und Uluru und auch aus dieser Perspektive ist das ein beeindruckender Anblick. Der Flug verläuft entspannt und nach 2h:50min. landen wir in Sydney. Schnell haben wir unsere Rucksäcke wieder und mieten uns für meine letzten zwei Tage in Sydney noch einmal einen kleinen Hyundai Getz, diesmal einen Dreitürer mit Handschaltung, damit ich mich schon mal wieder ans Schalten gewöhnen kann ;-). Mein Navigator hat anfangs mit Orientierungsschwierigkeiten zu kämpfen, nach einigen Kilometern finden wir uns aber ganz gut zurecht und erreichen unser Hostel. Da wir keine eigenen Lebensmittel mehr haben, ist wieder Essen gehen angesagt. Zu Fuß machen wir uns auf den Weg und finden nach kurzer Zeit ein Hotel mit dazu gehörender Restaurant-Kneipe. Das bestellte Steak schmeckt ausgezeichnet und das Carlton Draught läuft ;-), nebenbei schauen wir uns Rugby auf einer Großbildleinwand an, es spielt New South Wales gegen Queensland und auf welcher Seite die meisten Gäste sind ist nicht schwierig zu erraten. Am meisten Stimmung kommt auf, wenn es kleinere oder auch größere Auseinandersetzungen zwischen den Spielern, also Schlägereien, gibt. Abends falle ich todmüde ins Bett und schlafe sofort ein, für einen Blogeintrag war ich, wie schon an den Tagen zuvor, einfach zu müde.

Kata Tjuta und Sonnenuntergang an Uluru (15.06.2010)

Nachdem wir gestern ausgiebig Uluru unter die Lupe genommen haben, ist heute Kata Tjuta dran. Nicht-Aborigenes nennen die Steinformation auch die Olgas, nach der Königin Olga von Württemberg. Kata Tjuta heißt übersetzt eigentlich "viele Köpfe". Also schnell gefrühstückt, kurz ein paar Souvenirläden durchstöbert, etwas Wasser und ein paar Kekse gekauft und los geht's. Erstmal nur bis zur Kamelfarm, denn da aus unserem geplanten Kamelausritt nichts geworden ist, möchte Sandrine wenigstens einen kurzen Kamelritt auf der Farm unternehmen. Für $10 darf sie 5 Minuten reiten und wir können beliebig viele Fotos machen, besser als nichts.

Helm ist Pflicht beim Kamelritt

Im Doppelsitzer über den Kamelreitplatz

Danach geht's gleich weiter zum Nationalpark. Kata Tjuta ist ungefähr 50 Kilometer entfernt, aber es ist wenig Verkehr auf der Straße, die im Nationalpark verläuft und gut ausgebaut ist. So kommen wir gut voran und erreichen schnell einen auf der Strecke liegenden Aussichtspunkt. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Felsformationen.

Kata Tjuta

Kata Tjuta ist unterirdisch mit Uluru verbunden, im Gegensatz zu diesem handelt es sich aber hier nicht um einen einzelnen sichtbaren Felsen, sondern um eine ganze Reihe von 36 kleineren Köpfen, die aus der Erde herausschauen und auf einer großen Fläche nebeneinander liegen. Wenn ich kleinere sage, so ist das vielleicht etwas untertrieben, denn viele Köpfe liegen so dicht beisammen, dass es insgesamt fast noch gewaltiger aussieht als Uluru.

Irgendwo im Nirgendwo: Kata Tjuta

Nach den ersten Fotos des Tages fahren wir weiter zum nächsten Punkt, der Walpa Gorge. Die Walpa Gorge ist ein Einschnitt zwischen zwei riesigen Steinköpfen, der Wanderweg führt etwa 1,5km tief hinein in den Einschnitt und endet dann an einer Aussichtsplattform. Der Weg führt über einige kleinere Stege, unter denen in feuchten Jahreszeiten das Wasser abläuft. Die Wanderung ist ziemlich beeindruckend, die Schlucht wird zum Ende hin immer enger und liegt vormittags im Schatten, das heißt, dass es dort recht kühl und dunkel ist. Beim Blick zurück aus dem Einschnitt heraus schaut man aus einiger Höhe über das umliegende, sonnenbeschienene Outback.

Man kommt sich ziemlich klein vor

Ausblick auf die Outbackebene

Sandrine auf der Aussichtsplattform am Ende des Weges

Weiter geht es nicht

Mondlandschaft

Kontrast zwischen Himmel und Fels

Nach der Walpa Gorge führt die Straße weiter zu einem Parkplatz, von dem es einen ca. 4,5km langen Rundwanderweg gibt. Zunächst schauen wir uns nach einer 1-Kilometer-Wanderung von einem ersten Aussichtspunkt einige der Köpfe an. Sandrine ist jedoch nicht in Wanderlaune und geht danach zurück zum Auto.

Wechsel zwischen Licht und Schatten

Typische Wanderausrüstung ;-)

Ich beschließe, allein weiter zu gehen, um zum zweiten Aussichtspunkt zu gelangen, der weitere 1,5km entfernt ist. Auf dem ersten Stück geht es recht steil bergab, bevor man in ein Tal kommt, das sich zu einer Seite hin zu zwei weiteren Köpfen öffnet und herrliche Ausblicke ermöglicht. Die Wanderung ist ein einmaliges Erlebnis und ich entschließe mich deshalb, nach dem gestrigen Jog-around-the-rock auch für die erweiterte Wanderung an Kata Tjuta. Mit Sandrine habe ich verabredet, dass meine Wanderung etwa eine Stunde dauert, allerdings war da noch die Strecke bis zum zweiten Aussichtspunkt gemeint :-). Ich gebe also etwas Hackengas und nach einem kurzen Stück bergauf tut sich ein atemberaubender Ausblick über das Outback auf.

Ausblick ins Outback

Selbstportrait

Ich wundere mich ein wenig, dass anscheinend alle Wanderer mir auf dieser Strecke entgegen kommen und keiner in meine Richtung geht. Auch später finde ich keine wirkliche Erklärung dafür, vielleicht war die Ausschilderung nicht eindeutig??? Oder die anderen vor mir waren noch schneller als ich??? Nach jeweils kurzen Fotopausen beeile ich mich, damit ich halbwegs pünktlich bin. Der Weg führt jedoch immer weiter vom Ausgangspunkt der Wanderung weg, erscheint zunehmend zugewucherter und führt schließlich auch noch in einem Einschnitt steil bergauf. Als ich ganz oben Leute fotografieren sehe, kann ich erstmals einschätzen, dass noch ein sehr großes und anstrengendes Wegstück vor mir liegt.

Steil bergauf

Die kleinen Menschen verdeutlichen die wahren Größenverhältnisse 

Also Joggingtempo einschalten und weiter bergauf im zügigen Tempo. Nach weiteren 30 Minuten habe ich die Stelle erreicht, an der ich die Touristen gesehen hatte.

Noch kein Ende des Weges in Sicht

Die sind aber inzwischen längst alle wieder verschwunden und das Ende des Weges noch immer nicht in Sicht, dafür immer wieder atemberaubende Ansichten der Felsköpfe.

Immer wieder Licht und Schatten

Nach endlos scheinender Strecke erreiche ich immer noch joggend endlich wieder den Ausgangspunkt meiner "Wanderung". Für mich war das ein einmaliges Erlebnis, das mir durch die vielen gemachten Fotos unvergesslich bleiben wird.
Jetzt heißt es schnell zurück zu Uluru, denn dort wollen wir heute abend noch den Sonnenuntergang erleben. Das Timing passt genau, auf der Sonnenseite können wir am großen Parkplatz, der bereits ziemlich gut gefüllt ist, gemeinsam mit einigen hundert anderen Leuten ein paar Fotos machen, bevor wir zur Schattenseite fahren, um den Sonnenuntergang im Gegenlicht zu erleben.

Uluru im Abendlicht

Dort sind wir anfangs ganz allein und können die totale Stille im Outback genießen. Es ist wirklich kein Geräusch zu hören, keine Autos, keine Flugzeuge, keine Tiere und auch sonst einfach nichts, nur das Rauschen des Blutes in den Ohren und der eigene Herzschlag. Später kommen noch etwa 10 junge Leute dazu. Uns gelingen einige tolle Fotos, aber kaum ist die Sonne untergegangen, wird es schlagartig richtig kalt - die Temperatur sinkt schnell auf knapp über dem Gefrierpunkt ab - und so machen wir uns mit guter Fotoausbeute wieder auf den Weg ins Hotel.

Kata Tjuta vom Uluru aus gesehen

Sonnenuntergang am Uluru

Beeindruckende Farben beim Sonnenuntergang

Fotos ... Fotos ... Fotos

Gleich wird es kalt

Unterwegs philosophieren wir darüber, welche typisch australischen Tiere wir während unserer Reise gesehen haben und bedauern ein wenig, Kamele nur auf der Kamelfarm gesehen zu haben, als wir hinter einer Kurve abrupt bremsen müssen. Das, was dort am Straßenrand steht und was ich zunächst für einige große Kängurus halte, ist in Wirklichkeit eine Herde Dromedare .... Sandrine versucht, einige Fotos zu machen, aber wegen der zunehmenden Dunkelheit klappt das nicht so richtig. Immerhin gelingt es ihr, die Tiere von der Straße weg zu treiben, auf der immer noch Touristen, die sich wie wir den Sonnenuntergang angesehen haben, zurück ins Hotel fahren.

Wilde Kamele am Uluru

Nach der Betankung unseres Mietwagens kaufen wir im Supermarkt einige Lebensmittel und essen heute mal wieder im Hotelzimmer.

Dienstag, 15. Juni 2010

Uluru (14.06.2010)

Nach einem kurzen Frühstück packen wir alles Notwendige zusammen und machen uns bei strahlendem Sonnenschein und 17°C auf zu Uluru. Vom Resort bis zum Beginn des Nationalparks sind es noch ca. 5km und bis zum Felsen selbst nochmal etwa 20km. An der Nationalparkeinfahrt entrichten wir unseren Obulus, $25 pro Nase, können dafür aber drei Tage lang hinein so oft wir wollen. Der erste Anblick ist echt beeindruckend, so groß hatte ich mir diesen Stein nicht vorgestellt.

Uluru - Beeindruckend am Morgen

Wir halten auf der Fahrt mehrmals an, weil wir Angst haben, dass er nicht mehr aufs Foto passt, wenn wir noch näher kommen.

Uluru im kühlen Morgenlicht

Dabei sehen wir schon, dass er in zahlreichen Farbtönen leuchtet. Vom hellen rot bei direktem Sonnenlicht, bis zu dunklem braun in den Schattenbereichen ist jede Rotbraun-Nuance vertreten.

Farbwechsel je nach Sonnenstand

Unser erstes Ziel ist der Parkplatz am Beginn des Uluru-Climb. Der Aufstieg auf diesen steinernen Riesen ist an diesem Vormittag nicht erlaubt, es ist zu windig.

Aufstieg wegen starkem Wind gesperrt

Also nehmen wir zunächst den etwa 1,5km langen Weg am Fuß von Uluru zur Kantju Gorge, einem kleinen Wassersammelbecken, in Angriff. Die Formen und Farben unterwegs dorthin sind beeindruckend und jeder Wechsel des Blickwinkels gibt ein völlig anderes Bild mit anderen Farben, anderen Formen und anderen Schatten.

Versteinerte Wellen



Auf dem Weg gibt es zahlreiche Erklärungen zum Leben und der Spiritualität der Aborigenes. Einige Bereiche von Uluru sollten deshalb aus Respekt vor der Kultur der Ureinwohner auch nicht betreten und auch nicht fotografiert werden. Zurück am Parkplatz sehen wir, dass der Aufstieg jetzt freigegeben ist. Sandrine hat sich aber entschieden, die Wünsche der Anangu, so heißen die Ureinwohner in dieser Gegend, zu respektieren und nicht hinauf zu klettern. Also steigen wir ins Auto und erkunden die Straßen und die Aussichtspunkte rund herum. Natürlich machen wir jede Menge Fotos von allen Seiten.

Trockene Vegetation

Zu jeder Tageszeit sehen die Bilder anders aus und die Zeit vergeht viel zu schnell.

Uluru - Diesmal im Schatten

Zum Abschluss des Tages besuchen wir noch das Cultural Center, in dem die Aborigines den Besuchern ihre Kultur näher bringen. Viele Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge sind zu sehen und man bekommt einen Einblick in das tägliche Leben. Gegen 17:00 Uhr haben wir erstmal genug gesehen und wollen gerade zurück ins Hotel fahren, als uns auf dem Parkplatz erst eine Taube mit Punk-Frisur und anschließend ein Dingo begegnet.

Punk

Sandrine würde am liebsten sofort aussteigen und ihn füttern, aber ich erinnere sie daran, dass Dingos nicht gefüttert werden sollen und gefährlich sind.

Begegnung mit einem Dingo

Aber noch ist es hell und noch Zeit, etwas zu unternehmen. Also zieht Sandrine ihren Bikini an und geht im Pool schwimmen. Ins Becken läuft ständig etwas warmes Wasser aus dem Whirlpool ein. Je weiter man davon jedoch entfernt ist, desto kälter wird das Wasser. Danach ist Chillen auf dem Bett angesagt. So untätig kann ich den Tag natürlich nicht verstreichen lassen, also ziehe ich meine Jogging-Sachen an und fahre zurück zu Uluru für meinen persönlichen Jogg around the rock. Für die knapp 11km, auf denen ich nur insgesamt vier Leute treffe, brauche ich 65 Minuten und als ich wieder am Auto bin, ist es schon fast dunkel.

Jogg around the rock

Ich kann es mir aber nicht verkneifen, noch einmal um Uluru herum zu fahren und mache noch einige schöne Fotos vom Sonnenuntergang. Abends versuchen wir, ein etwas preisgünstigeres Restaurant zu finden, aber außerhalb des Resorts ist anscheinend nur öde Wildnis und die Rückseite des Flughafens. Nach wenigen Kilometern in der Dunkelheit geben wir auf und bekommen gerade noch Essen im Geckos. Morgen will Sandrine unbedingt auf einem Kamel reiten. Danach steht ansonsten Kata Tjuta, auch die Olgas genannt, auf dem Programm.

Mit The Ghan nach Alice Springs und Hyundai weiter zu Uluru (13.06.2010)

Nach einem Abendimbiss im Dining-Car machen wir es uns zunächst in unserem Abteil gemütlich, später klappen wir unsere Klappbetten herunter und verbringen eine gute Nacht in The Ghan. Man schläft erstaunlich gut in den Betten, die zwar nicht die Breite eines normalen Bettes haben, doch ziemlich komfortabel sind. Einen Großteil der Nacht verbringt der Zug in Tennant Creek auf einem Nebengleis, da die eingleisige Strecke in der Nacht von zahlreichen Güterzügen befahren wird. So wachen wir ausgeruht am morgen auf. Nach der Morgenwäsche in einer von zwei Duschen, die ebenfalls recht großzügig bemessen sind, gehen wir zunächst frühstücken und genießen noch ein wenig die entspannte Fahrt in diesem Zug, bevor wir unsere Sachen packen. Der Zugführer weist uns vorsorglich auf die aktuelle Tagestemperatur in Alice Springs hin: 17°C, das sind glatt 14° weniger als in Darwin .... Der Zug kommt sogar 10 Minuten früher als geplant in Alice Springs an, wo unser Gepäck ausgeladen und mit einem Gepäckkarren bis vor das Stationsgebäude gebracht wird. Dort können wir es wieder in Empfang nehmen. Beim Aussteigen kommt es uns gar nicht so sehr kalt vor, die Sonne macht es erträglich.

Alice Springs

Gedenktafel zur Namensgebung von The Ghan

Nach kurzer Suche finden wir einen Shuttlebus, der uns in die Stadt zur Autovermietung mitnimmt. Bereits nach kurzer Fahrt sehen wir die Autovermietung, doch der Bus fährt vorbei .... ???? Wie sich herausstellt, gibt es zwei Autovermietungen mit gleichem Namen in Alice Springs, die eine heißt Brits, die andere Britz. Der Fahrer bringt uns aber kurz danach zurück zu Brits, wo wir unseren Hyundai Elantra in dezenter Metallic-Lackierung, deutlich größer und komfortabler als unser Getz, in Empfang nehmen.

Hyundai Elantra

Bei der Übergabe reklamieren wir zahlreiche Dellen und Kratzer, die auf dem Übergabebogen nicht aufgeführt sind, aber problemlos nachgetragen werden. Der Stuart-Highway, auf dem wir das erste Teilstück zu Uluru zurücklegen, verläuft nur wenige Meter neben der Autovermietung und so sind die ersten der insgesamt ca. 440km schnell zurückgelegt. Wir fahren hier wirklich mitten durch das Outback, sehen manchmal nur alle 15 Minuten mal ein anderes Auto, dafür aber die nächsten vor uns liegenden Kilometer schnurgerade bis zum Horizont vor uns. Nach dem Abbiegen auf den Lasseter-Highway kommen wir durch großzügige Auslegung des geltenden Tempolimits recht gut voran ;-). Wir machen nur eine kurze Pause am Mt. Conner-Lookout. Der Mt. Conner ist ebenfalls ein Monolith und dreimal so groß wie der Uluru, aber dafür weit weniger bekannt. Hier fällt uns auch erstmals so richtig die rote Farbe des Sandes auf.

Mt. Connor

Schnurgerade Straße am Mt. Connor Lookout

Echsen beim Sonnenbad

Wir nehmen dann weiter Kurs auf unser Ziel, dass wir nach knapp vier Stunden Fahrzeit erreichen. Nach kurzer Suche finden wir das Resort und anschließend auch unser Hotel, das Lost Camel, und beziehen unser Zimmer, das sehr stylish eingerichtet ist. Das große Bett befindet sich in der Mitte des Raums, hinter dem Kopfende ist das Waschbecken mit großem Spiegel, links davon befindet sich die Tür zur Dusche, rechts davon die Tür zum WC, beides durch Milchglasscheiben vom Wohnraum abgetrennt. Links vom Bett gibt es einige Einbauschränke und am Fußende ist noch Platz für zwei Sessel und einen kleinen Tisch, über dem ein LCD-Fernseher hängt. Im ganzen Zimmer sind reichlich Steckdosen vorhanden, endlich mal genug für unsere zahlreichen Ladegeräte von Handy und Notebook. Einziger Nachteil dieser schönen Unterkunft: es gibt keine Heizung! Da hier zur Zeit Winter ist und die Temperaturen nach Sonnenuntergang auf ca. 3-5°C fallen, ist es ziemlich kühl im Zimmer. Auf Nachfrage bekommen wir an der Rezeption einen Heizlüfter :-). Das erste Essen am Uluru kaufen wir im Supermarkt - Baguette mit Geflügelwurst und Edamer, dazu Fetakäse und Oliven. Abends statten wir dem Geckos, einem Restaurant im Resort, einen Besuch ab. Die Preise sind nicht gerade Schnäppchenpreise, aber das Essen ist ganz lecker. Morgen werden wir Uluru unseren ersten Besuch abstatten.

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