Nach einem Abendimbiss im Dining-Car machen wir es uns zunächst in unserem Abteil gemütlich, später klappen wir unsere Klappbetten herunter und verbringen eine gute Nacht in The Ghan. Man schläft erstaunlich gut in den Betten, die zwar nicht die Breite eines normalen Bettes haben, doch ziemlich komfortabel sind. Einen Großteil der Nacht verbringt der Zug in Tennant Creek auf einem Nebengleis, da die eingleisige Strecke in der Nacht von zahlreichen Güterzügen befahren wird. So wachen wir ausgeruht am morgen auf. Nach der Morgenwäsche in einer von zwei Duschen, die ebenfalls recht großzügig bemessen sind, gehen wir zunächst frühstücken und genießen noch ein wenig die entspannte Fahrt in diesem Zug, bevor wir unsere Sachen packen. Der Zugführer weist uns vorsorglich auf die aktuelle Tagestemperatur in Alice Springs hin: 17°C, das sind glatt 14° weniger als in Darwin .... Der Zug kommt sogar 10 Minuten früher als geplant in Alice Springs an, wo unser Gepäck ausgeladen und mit einem Gepäckkarren bis vor das Stationsgebäude gebracht wird. Dort können wir es wieder in Empfang nehmen. Beim Aussteigen kommt es uns gar nicht so sehr kalt vor, die Sonne macht es erträglich.
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Alice Springs |
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Gedenktafel zur Namensgebung von The Ghan |
Nach kurzer Suche finden wir einen Shuttlebus, der uns in die Stadt zur Autovermietung mitnimmt. Bereits nach kurzer Fahrt sehen wir die Autovermietung, doch der Bus fährt vorbei .... ???? Wie sich herausstellt, gibt es zwei Autovermietungen mit gleichem Namen in Alice Springs, die eine heißt Brits, die andere Britz. Der Fahrer bringt uns aber kurz danach zurück zu Brits, wo wir unseren Hyundai Elantra in dezenter Metallic-Lackierung, deutlich größer und komfortabler als unser Getz, in Empfang nehmen.
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Hyundai Elantra |
Bei der Übergabe reklamieren wir zahlreiche Dellen und Kratzer, die auf dem Übergabebogen nicht aufgeführt sind, aber problemlos nachgetragen werden. Der Stuart-Highway, auf dem wir das erste Teilstück zu Uluru zurücklegen, verläuft nur wenige Meter neben der Autovermietung und so sind die ersten der insgesamt ca. 440km schnell zurückgelegt. Wir fahren hier wirklich mitten durch das Outback, sehen manchmal nur alle 15 Minuten mal ein anderes Auto, dafür aber die nächsten vor uns liegenden Kilometer schnurgerade bis zum Horizont vor uns. Nach dem Abbiegen auf den Lasseter-Highway kommen wir durch großzügige Auslegung des geltenden Tempolimits recht gut voran ;-). Wir machen nur eine kurze Pause am Mt. Conner-Lookout. Der Mt. Conner ist ebenfalls ein Monolith und dreimal so groß wie der Uluru, aber dafür weit weniger bekannt. Hier fällt uns auch erstmals so richtig die rote Farbe des Sandes auf.
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Mt. Connor |
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Schnurgerade Straße am Mt. Connor Lookout |
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Echsen beim Sonnenbad |
Wir nehmen dann weiter Kurs auf unser Ziel, dass wir nach knapp vier Stunden Fahrzeit erreichen. Nach kurzer Suche finden wir das Resort und anschließend auch unser Hotel, das Lost Camel, und beziehen unser Zimmer, das sehr stylish eingerichtet ist. Das große Bett befindet sich in der Mitte des Raums, hinter dem Kopfende ist das Waschbecken mit großem Spiegel, links davon befindet sich die Tür zur Dusche, rechts davon die Tür zum WC, beides durch Milchglasscheiben vom Wohnraum abgetrennt. Links vom Bett gibt es einige Einbauschränke und am Fußende ist noch Platz für zwei Sessel und einen kleinen Tisch, über dem ein LCD-Fernseher hängt. Im ganzen Zimmer sind reichlich Steckdosen vorhanden, endlich mal genug für unsere zahlreichen Ladegeräte von Handy und Notebook. Einziger Nachteil dieser schönen Unterkunft: es gibt keine Heizung! Da hier zur Zeit Winter ist und die Temperaturen nach Sonnenuntergang auf ca. 3-5°C fallen, ist es ziemlich kühl im Zimmer. Auf Nachfrage bekommen wir an der Rezeption einen Heizlüfter :-). Das erste Essen am Uluru kaufen wir im Supermarkt - Baguette mit Geflügelwurst und Edamer, dazu Fetakäse und Oliven. Abends statten wir dem Geckos, einem Restaurant im Resort, einen Besuch ab. Die Preise sind nicht gerade Schnäppchenpreise, aber das Essen ist ganz lecker. Morgen werden wir Uluru unseren ersten Besuch abstatten.
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