Nach einer kurzen Nacht steht heute wirklich schon die Abreise an. Gestern haben wir in einer Postfiliale noch ein Paket gekauft und einige unserer Sachen, die wir in den nächsten drei Monaten nicht vermissen werden, zum Verschicken verpackt. Dazu gehören z.B. unsere Trekkingstiefel, Handtücher, einer der Schlafsäcke, den wir während unserer gemeinsamen Reise überhaupt nicht gebraucht haben und einige andere unwichtige Dinge. Per Luftpost hätte das ganze satte $150 (ca. €100) gekostet, auf dem Seeweg sind es zwar immer noch $70 (ca. €47), aber immer noch besser als am Flughafen für Übergepäck zahlen zu müssen. Nachdem wir uns also von überflüssigem Ballast befreit haben, passen unsere restlichen Sachen einschließlich der Mitbringsel relativ problemlos in die Rucksäcke. Jetzt schnell nochmal duschen, dann heißt es auschecken aus dem Hostel, in dem ich meine ersten und jetzt auch meine vorläufig letzten Nächte in Australien verbracht habe.
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Alles ist gepackt, ein letztes Mal die Mails checken und einen Blogeintrag posten |
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Unser Hyundai Getz, diesmal in rot und mit, zunächst wieder ungewohnter, Handschaltung |
Unsere Sachen sind im Getz schnell verstaut und wir machen uns auf den Weg in das Café, in dem wir gestern schon so gut gefrühstückt haben. Wieder ist alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Als nächstes müssen wir jetzt erstmal Sandrines Sachen in ihrem neuen Hostel abladen. Sie wird nicht im Glebe-Point YHA, wo wir die letzten zwei Tage geschlafen haben, wohnen bleiben, sondern ihre letzten Tage dort lieber in einem Hostel mitten in Sydney verbringen, um nicht so viel hin und her fahren zu müssen. Das Glebe-Point YHA ist zwar gut und günstig, aber ohne Auto ist man immer auf den Bus angewiesen. Nachdem wir dann unser Paket zur Post gebracht haben, machen wir uns auf den Weg zum Bondi Beach. Wenn ich schon mal in Sydney bin, muss ich mir die coolen Surfertypen wenigstens mal kurz ansehen. Bis zum Einchecken auf dem Flughafen haben wir sowieso noch etwas Zeit. Die Fahrt verläuft wieder etwas improvisiert, wie fast immer in Sydney, aber nach kurzer Zeit fahren wir an der Strandpromenade entlang.
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Bondi Beach |
Die Gegend ist wirklich nett - niedrige, meist zweigeschossige Häuser, die auch in einem Seebad an der Nord- oder Ostseeküste stehen könnten. Nach ein paar Fotos machen wir uns gezwungenermaßen langsam auf den Weg zum Flughafen. Dazu müssen wir wieder mitten durch die City von Sydney, aber diesmal klappt es besser. Unterwegs fahren wir eine Tankstelle an, um unseren Mietwagen vollgetankt abzugeben. Während wir noch rollen, diskutieren wir darüber, auf welcher Seite des Autos wohl der Tank ist. Sandrine versucht, das ganze pragmatisch durch einen Blick aus dem Seitenfenster zu überprüfen, hat aber leider vergessen, dass das Seitenfenster geschlossen ist und knallt mit der Stirn voll dagegen. Nach dem Tanken stellen wir fest, dass wir die teuerste Tankstelle ganz Sydneys erwischt haben müssen, denn an allen Tankstellen, an denen wir später vorbeikommen, kostet der Liter Sprit locker $0,20 weniger. Pünktlich und ohne weitere Verletzungen oder Zwischenfälle erreichen wir den Kingsford Smith Interntional Airport und finden auch sofort die Rückgabestelle für den Mietwagen. Noch ein kurzer Fußmarsch und wir sind am Qantas-Online-Checkin. Glücklicherweise ist der Rucksack nur 19,9kg schwer, also kein Übergepäck, für das wir bezahlen müssten. Mein 15kg schweres Handgepäck findet gottseidank wenig Beachtung ;-). Jetzt ist warten angesagt und Sandrine will die Zeit nutzen, bei Korean Air ihr Zimmer zu reservieren. Sie hat eine Nacht Aufenthalt in Seoul und Korean Air spendiert deshalb eine Übernachtung in einem sehr guten Hotel. Leider hat das Korean Air-Büro sehr beschränkte Öffnungszeiten und schon geschlossen, also muss Sandrine ihre Reservierung morgen im City-Büro der Airline machen. Ein wenig Zeit für einen Blueberry Crunch bleibt noch und wir setzen uns an eines der großen Fenster des Flughafens und schauen den startenden und landenden Flugzeugen zu. Die Stimmung ist etwas gedrückt, denn der schönste Urlaub, den wir beide bisher hatten, ist jetzt fast zu Ende. Gegen 3 pm (ich habe mich schon an einige australienspezifische Dinge gewöhnt ;-)) gehe ich nach kurzem Abschied in den Abfertigungsbereich, bevor es noch tränenreich wird. Nach der Abfertigung durch die Grenzbeamten sehe ich dann zum ersten Mal den Airbus A380, in den ich nach einigen Fotos einsteige und meinen Platz C in Reihe 61 einnehme, eingerahmt von einer asiatischen Großfamilie, die sich über fünf Sitzreihen verteilt hat.
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A380 "Nancy-Bird Walton" |
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A380, bereit zum Einsteigen |
Im Flugzeug ist es recht kühl und ich hole bald meine Fleecejacke aus dem Rucksack. Nach dem Essen schicke ich zwei SMS aus dem Flugzeug ab, eine an Sandrine, die heute sicher auch etwas bedrückt im Hostel sitzt, und eine an Elisa, die sich bald auf den Weg nach Frankfurt machen muss, um mich vom dortigen Flughafen abzuholen. Gerade fliegen wir mit 890 km/h und in 12207m Höhe über der Flores Sea Singapur entgegen, in ca. 2 Stunden werden wir dort landen. Für mich heißt es dann zügig umsteigen, denn nach 50 Minuten Aufenthalt und dem erneuten Sicherheitsscheck startet mein Jumbo nach Frankfurt, deutlich enger und schlechter klimatisiert als der A380. Man merkt, dass zwischen beiden Flugzeugen ca. 40 Jahre Entwicklungsarbeit liegen.
Nicht das Ende der Traumzeit. Nur das Ende dieser Traumreise und der Anfang von neuen Träumen.
AntwortenLöschenNicht fasEnde sondern ein Anfang.
AntwortenLöschenEin neuer Traum beginnt